Nachhaltigkeitsbezogene Bewertung der Auswirkungen wasserwirtschaftlicher Maßnahmen auf die Quartiersentwicklung
Im Rahmen der Gewässerbewirtschaftung haben gewässerbezogene Maßnahmen, wie die Um- bzw. Neugestaltung urbaner Wasserlagen, große Auswirkungen auf die Stadt- und Quartiersentwicklung. So verändern sich bspw. die Wohn-, Arbeits- und Lebensqualitäten in den anliegenden Quartieren u.a. durch die Schaffung neuer Naherholungsmöglichkeiten. Um die unterschiedlichen Potenziale für die Quartiersentwicklung zu identifizieren und zu bewerten, ist die einzel- und gesamtwirtschaftliche Betrachtung des Nutzens unerlässlich.
Die Erarbeitung eines Konzepts zur integrierten Stadt- und Quartiersentwicklung erfordert neben der Analyse und Bewertung des Nutzens aber auch eine Analyse und Bewertung der entstandenen einzel- und gesamtwirtschaftlichen Kosten. Zur Untersuchung der Auswirkungen wasserwirtschaftlicher Maßnahmen auf die Quartiersentwicklung unter nachhaltigkeitsbezogenen Aspekten sind monetäre als auch nicht-monetäre Methoden zur Bewertung zwingend anzuwenden.
Das methodische Vorgehen beinhaltet u. a die Erstellung eines Kriterien- bzw. Anforderungskatalogs, anhand dessen die Bewertungsverfahren ausgewählt werden. Das Ergebnis ist ein geeigneter Methodenmix zur Durchführung einer Bewertung der Quartiersentwicklung. Auf der Grundlage einer entwickelten Klassifizierung von Quartieren mit urbanen Wasserlagen soll eine Vorauswahl von geeigneten Pilotquartieren stattfinden. In Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnern erfolgt dann daraus die Auswahl von Pilotquartieren; deren Evaluation mit Hilfe des ausgewählten Methodenmix schließt sich an. Die Ergebnisse der nachhaltigkeitsbezogenen Bewertung der Auswirkungen wasserwirtschaftlicher Maßnahmen auf deren Quartiersentwicklung dienen als Grundlage sowohl zur Übertragbarkeit auf andere Regionen, als auch zur Ableitung von zukunftsweisenden Entscheidungsempfehlungen und eines Handlungs- und Kommunikationskonzepts für die Akteure im Quartier.
Zusammenfassend soll auf folgende Forschungsfragen Bezug genommen werden:
- Welche ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte sind im Rahmen einer Bewertung der Auswirkungen wasserwirtschaftlicher Maßnahmen generell zu berücksichtigen?
- Welche Kriterien sind ausschlaggebend für eine Verbesserung des Wohnumfelds, der Standort- und Wohnqualität?
- Aufgrund welcher monetären und nicht-monetären Faktoren lässt sich eine Erhöhung der Immobilienpreise – zudem in welchem Maße – begründen und ggf. durchführen?
- Inwieweit sind zusätzlich zur Um- bzw. Neugestaltung urbaner Wasserlagen für die Erhöhung der Standortqualitäten begleitende Maßnahmen in den gewässernahen Quartieren zu empfehlen?
- Bewirkt die Aufwertung der Quartiere eine Kosteneinsparung durch die Beseitigung von Problemlagen?
Team
- Kollegiatin: Dr. Stefanie Jeschka
- Betreuer: Prof. Dr. Sigrid Schaefer (IUBH, Immobilienmanagement)
- Betreuer: Prof. Dr. Martin Denecke (UDE, Ingenieurwissenschaften)
- Mentor: Dipl.-Kaufm. Franz-Bernd Große-Wilde (Spar- und Bauverein e.G. Dortmund)